Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025

Wahlprüfsteine zur Bundestagswahl 2025

Die vorgezogen Bundestagswahl 2025 soll die politische Handlungsfähigkeit in Deutschland wieder herstellen, hat allerdings auch zur Folge, dass die größeren Parteien sich darauf verständigt haben, nur die Fragen von 30 selbst ausgewählten Organisationen zuzulassen, die die gesamte Breite des gesellschaftlichen Spektrums repräsentierenden Verbänden und Organisationen wiedergeben sollen.


Der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e.V. hat dennoch mit Unterstützung seiner Mitglieder Fragen erstellt, die wir den größeren Parteien zukommen lassen und gleichzeitig auf unseren Kanälen veröffentlichen, denn es handelt sich unserer Ansicht nach um dringliche Anliegen im Sinne einer guten betriebsärztlichen Versorgung und damit für die Gestaltung gesunder Arbeit für ein Deutschland mit Zukunftsperspektive.


Trotz der getroffenen Absprachen haben wir dennoch die Parteien ermutigt und aufgerufen, sich den Fragen aus der Arbeits- und Betriebsmedizin zu stellen!

 

Unsere Fragen an die gestaltende Politik:


1. Zusammenarbeit BMAS und BMG
Effektive und effiziente Prävention im Arbeitskontext erfordert Strukturen und Prozesse, die den gesetzlichen Grundlagen aus Bundesarbeitsministerium und Bundesgesundheitsministerium folgen müssen. Wie wollen Sie eine angemessene Zusammenarbeit beider Ministerien sicherstellen?


2. Zugriff auf die ePA
Nach aktueller Regelung haben Betriebsärztinnen und -ärzte nur nach ausdrücklicher Zustimmung der betreuten Beschäftigten (Opt-In) Leseberechtigung für die verschiedenen hinterlegten Daten der elektronischen Patientenakte ePA und Schreibberechtigung lediglich für die Impfdokumentation. Betriebsärztinnen und Betriebsärzte erbringen jedoch Leistungen, die im Sinne einer sektorenübergreifenden und effizienten Gesundheitsversorgung auch anderen Fachgebieten zur Verfügung stehen sollten. Wie wollen Sie diese Zielerreichung fördern?


3. Online-Dienstleistungen
Der VDBW warnt vor der Nutzung ausschließlich online stattfindender Eignungsuntersuchungen und arbeitsmedizinischer Vorsorgen, weil spezifische individuelle Sachverhalte der Arzt-Patient-Interaktion und von Kausalzusammenhängen nicht adäquat geklärt werden können. Wie wollen Sie solchen „Online-Dienstleistungen“ im Sinne einer evidenzbasierten, effizienten und effektiven Gesundheitsversorgung regulieren?

 

4. Impfabrechnung
Eine vereinfachte Abrechnung von Schutzimpfungen durch Betriebsärztinnen und -ärzte kann zu einer Steigerung des gesellschaftlichen Infektionsschutzes und einer verbesserten Umsetzung des Präventionsgesetzes beitragen. So wird im Präventionsgesetz bereits gefordert, dass von den Leistungsträgern eine vereinfachte Abrechnungsmöglichkeit einzurichten ist. Bis jetzt ist die Abrechnung über Einzelverträge mit den verschiedenen Krankenkassen aufwändig und unattraktiv. Wie stehen Sie zu einer unbürokratischen Lösung bzgl. der Abrechnung der von der STIKO empfohlenen Impfungen?


5. Wandel der Arbeitswelt
Welche Maßnahmen planen Sie, um Unternehmen dabei zu unterstützen, die Anforderungen der modernen Arbeitswelt wie Wandel der Arbeit durch Digitalisierung, demografische Herausforderungen, Klimaveränderungen, Verdichtung und den damit sich verändernden Belastungen für Beschäftigte auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse zu bewältigen?


6. Kleinst- und Kleinunternehmen
Arbeitsmedizinische Expertise ist für Prävention und Gesundheitsförderung in den Betrieben unerlässlich. Wie werden Sie sicherstellen, dass auch Kleinst- und Kleinunternehmen arbeitsmedizinisch betreut werden können?

 

 

Fragen und Hinweise gern an

Lukas Brethfeld
Verbandssekretär des VDBW
lukas.brethfeld(at)vdbw.de