Dicke Bretter … 10 Jahre Arbeitsmedizin für Bühnen und Orchester

„Bretter, die die Welt bedeuten“ – die arbeitsmedizinische Betreuung von Beschäftigten in diesem Bereich stellt vor besondere Herausforderungen, die mit 08/15 nicht zu bestehen sind.

Hier kommt die Arbeitsgruppe Bühnen und Orchester im Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) ins Spiel. Sie ging Anfang 2018 aus der 2008 gegründeten „Sektion Bühnen und Orchester“ hervor und wendet sich insbesondere an Betriebsärzte, die in der Betreuung von darstellenden KünstlerInnen (Musik, Tanz, Schauspiel, andere Bühnen- und Medienbetriebe) tätig sind.

Anliegen der Arbeitsgruppe ist eine Vernetzung der fachspezifisch tätigen Kolleginnen und Kollegen zum Zweck der Bearbeitung brancheneigener arbeitsmedizinischer Fragestellungen, der Fortbildung, Zusammenarbeit mit Fachgremien und Institutionen, Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und Vertretung berufsgruppentypischer Gesundheitsinteressen innerhalb und außerhalb des VDBW.

Am Rande des Deutschen Betriebsärzte-Kongresses findet eine jährliche Arbeitssitzung unter dem Titel „AG Bühne und Orchester“ statt. Die Sitzung dient dem Informationsaustausch in fachlichen und organisatorischen Belangen und ist offen für alle Interessierten. Daneben wird von der Arbeitsgruppe jedes Jahr ein Seminar „Bühne und Orchester“ ausgerichtet, das hochwertige Fortbildung in aktuellen branchenrelevanten Themen mit exzellenten Referenten anbietet. Schwerpunkte waren zum Beispiel: Belastungen des Bewegungsapparates in Musik und Bühnentanz, psychische Belastungen im Aufführungsbetrieb, Gefahrstoffmanagement und Gefährdungsbeurteilung im Theater, Betriebliches Gesundheits management, Gehörbelastungen im Orchester. In diesem Jahr wird als Seminar eine arbeitsmedizinische Begehung des Theaters Lübeck (Sparten: Schauspiel, Musiktheater und Konzertveranstaltungen) angeboten, mit anschließender Diskussionsrunde mit dortigen Akteuren aus den Bereichen Arbeitsmedizin, Arbeitssicherheit, Technik und Künstlerische Berufe.

Zurzeit arbeitet die Gruppe an zwei Schwerpunktthemen, zu denen in Kooperation mit Fachverbänden und staatlichen Behörden Handlungsempfehlungen formuliert werden: „Gefährdungsbeurteilung bei psychischen Belastungen“ und „Mutterschutz im Bühnenbetrieb“. Hier sollen die besonderen Verhältnisse und Anforderungen in Aufführungsbetrieben und einschlägige Erfahrungen der mitwirkenden Kolleginnen und Kollegen einfließen. Zu dieser Projektarbeit finden gesonderte, bedarfsweise geplante Arbeitstreffen an verschiedenen Orten statt.