41. Deutscher Betriebsärzte Kongress 2025 eröffnet: Guter Arbeits- und Gesundheitsschutz stärkt Beschäftigte, Wirtschaft und Gesellschaft

Pressemitteilung: Die Arbeitsmedizin

Mit dem 41. Deutschen Betriebsärzte Kongress (DBK) in Rostock unterstreicht der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V. (VDBW) die zentrale Rolle der Arbeitsmedizin für gesunde Beschäftigte, gute Arbeit und eine nachhaltige und stabile Wirtschaft. Unter dem Motto „Grenzen überwinden – Schnittstellen der Arbeitsmedizin“ diskutieren rund 700 Fachleute aus Medizin, Wissenschaft und Praxis vom 22. bis 25. Oktober aktuelle Perspektiven für Prävention, Versorgung und Arbeitsschutz.

Gesundheitsschutz ist ein Standort- und Wirtschaftsfaktor – kein Nice-to-have“, betont VDBW-Präsidentin Susanne H. Liebe beim Pressegespräch zur Kongresseröffnung. Ein funktionierendes Arbeitsschutzsystem stärke nicht nur die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Beschäftigten, sondern auch die Stabilität von Unternehmen und nütze daher der Wirtschaft und gesamten Gesellschaft.

Betriebsärztinnen und Betriebsärzte leisten hierzu einen entscheidenden Beitrag: Sie beraten individuell im direkten Kontakt mit Beschäftigten, unterstützen Arbeitgeber bei der Gestaltung gesunder Arbeitsbedingungen und entwickeln auf organisationaler Ebene wirksame Präventionskonzepte. „Betriebsärztinnen und -ärzte sowie Fachkräfte für Arbeitssicherheit, aber eben auch andere Akteure wie Sicherheitsbeauftragte bilden gemeinsam das Rückgrat einer funktionierenden Präventionskultur“, so Liebe. „Sie sind Teil der notwendigen Infrastruktur und kein Bürokratiemonster. Arbeits- und Gesundheitsschutz ist kein Luxus, sondern essentiell für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, und dies nicht nur in Zeiten von Fachkräftemangel, Arbeitsverdichtung und zunehmender Umstrukturierung.

Schnittstellen gestalten – Gesundheit ganzheitlich denken

Mit dem diesjährigen Motto rückt der VDBW die Gestaltung der Schnittstellen in den Mittelpunkt: zwischen Medizin und Management, aber auch zwischen Betrieb und Gesundheitswesen, zwischen Prävention und Versorgung. „Gesundheit ist nicht teilbar“, betonte Liebe. „Wir brauchen ganzheitliche Konzepte, die Grenzen überwinden, Versorgungswege weiterdenken und Verknüpfungen schaffen.“

Arbeitsmedizin versteht sich dabei als Brückenbauerin – zwischen Ärztinnen und Ärzten, Betrieben und Beschäftigten, aber auch zwischen verschiedenen Systemen des Gesundheitswesens. Eine sektorenverbindende Versorgung sei entscheidend, um Prävention frühzeitig, niedrigschwellig und wirksam in den Alltag zu integrieren und von den positiven systemischen Effekten profitieren zu können.

Beispiel gelebter Kooperation: Prävention durch Partnerschaft

Ein konkretes Beispiel für gelingende Schnittstellenarbeit ist die neue Kooperation zwischen dem VDBW und der Deutschen Hochdruckliga (DHL). Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Bluthochdruckprävention stärker in die Arbeitswelt zu integrieren. Mit dem Online-Tool Blutdruckmanager.de und gemeinsamen Fortbildungsangeboten wird die Aufklärungsarbeit von Betriebsärztinnen und Betriebsärzten unterstützt und so Beschäftigte im Setting Betrieb noch besser als bisher erreicht – mit dem Ziel der Früherkennung, wirksamen Behandlung und Vermeidung von Folgeerkrankungen.

„Unsere Mitglieder erreichen Millionen Beschäftigte direkt am Arbeitsplatz. Sie können entscheidend dazu beitragen, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und wirksame Präventionsmaßnahmen einzuleiten“, so Liebe. Prof. van der Giet von der DHL ergänzte: „Bluthochdruckprävention im Betrieb ist gelebte Schnittstellenmedizin: Sie verbindet Wissen, Verantwortung und Nähe zu den Menschen – genau dort, wo Gesundheit entsteht.“

Arbeitsmedizinals Zukunftsfaktor

Mit Gästen aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – darunter Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport Mecklenburg-Vorpommern, Professor Thomas Kraus Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), und Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock – eröffnet der VDBW eine Diskussionsplattform, die weit über das Fach hinausweist: Guter Arbeits- und Gesundheitsschutz sei ein zentraler Hebel für Fachkräftesicherung, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit.

„Prävention ist Medizin in ihrer wirksamsten Form“, fasste Liebe zusammen. „Wer Arbeitsbedingungen gesund gestaltet, stärkt Menschen, Betriebe und Gesellschaft zugleich.“ „Arbeitsmedizin bewegt sich immer an Schnittstellen“, ergänzt Stefan Linnig, einer der Wissenschaftlichen Leiter des Kongresses, „Genau das spiegelt sich im Programm des diesjährigen Kongresses wider: Wir wollen Brücken bauen, wo bislang Lücken bestehen, und zeigen, wie ganzheitlicher Gesundheitsschutz in der Praxis gelingen kann.“

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Pressekontakt

Dr. med. Vera Stich-Kreitner
Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte e. V.
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